FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Deutsche HVPI-Teuerung sinkt im April 

Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte im April auch aufgrund von Feiertagseffekten gesunken sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) um 2,2 (März: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lag. Die Deutsche Bundesbank nimmt an, dass wegen der frühen Lage des Osterfestes der üblicherweise kräftige Preisanstieg bei Reiseleistungen in diesem Jahr im April ausgeblieben ist. Im Mai könnte diese Rate aber wieder auf etwa 3 Prozent steigen, weil ein Jahr zuvor die Einführung des Deutschlandtickets das Preisniveau gedämpft hatte.

>>> Montag, 29.04.2024; 14:00


2. Lufthansa-Anleger schauen auf Nachfrage- und Kapazitätsentwicklung 

Die Lufthansa Group hat bereits mitgeteilt, dass sich ihr operativer Verlust im ersten Quartal aufgrund von Streikkosten massiv ausgeweitet hat, und die Jahresprognose gesenkt. Da nach den Tarifabschlüssen bei mehreren Konzerntöchtern weitere Streiks weitgehend vom Tisch sind, stehen bei der Vorlage der endgültigen Quartalszahlen am Dienstag Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung, auch im Frachtgeschäft, im Fokus, sowie zum Kapazitätsausbau, der durch Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Flugzeuge belastet wird. Die Analysten von JP Morgen weisen darauf hin, dass der neue Ausblick nun auf dem EBIT-Wachstum im zweiten Halbjahr basiere, wo die Visibilität derzeit sehr gering sei.

>>> Dienstag, 30. April 2024; 07:00


3. Vonovia - operativ stabil auf Kurs für Gesamtjahr? Blick auf weitere Portfolioverkäufe 

Vonovia dürfte im ersten Quartal bei den operativen Kennziffern Mieteinnahmen und bereinigtem EBITDA nahezu stabile Ergebnisse zum Vorjahr abliefern. Die Ziele für das Gesamtjahr bereinigtes EBITDA und - neu und für die Dividende relevant - bereinigter Vorsteuergewinn dürften bestätigt werden. Im ersten Quartal wird im Schnitt ein kleiner Nettogewinn erwartet, im vergangenen Jahr hatte die Neubewertung des Portfolios unter dem Strich die Ergebnisse verhagelt. Der Markt wartet auf eine Bestätigung, dass die Portfolio-Abwertung in der Branche sich abschwächt. Mit Spannung wird die Pipeline für weitere Portfolio-Verkäufe erwartet, zu Beginn des zweiten Quartals hat Vonovia ein Berliner Portfolio für 700 Millionen Euro verkauft, im Gesamtjahr will das DAX-Unternehmen durch Portfolio-Verkäufe 3 Milliarden Euro einnehmen. Das soll helfen, die Verschuldung langfristig in den Zielkorridor zu senken.

>>> Dienstag, 30. April 2024; 07:00


4. Mercedes-Benz mit noch mehr Pessimismus? 

Der Stuttgarter Premiumautohersteller hat Investoren bereits auf ein schwächeres Gesamtjahr eingestellt, zumindest im Vergleich zum Vorjahr. Hohe Ausgaben für E-Mobilität inmitten einer sich abkühlenden Nachfrage nach Stromern und eines immer schärfer werdenden Preiskampfes belasten zunehmend auch Mercedes-Benz. Zwar stützt die robuste Nachfrage nach margenstarken Verbrennermodellen. Das reicht aber nicht, um den zum Jahresstart wohl drastischen Renditerückgang zu kompensieren. Analysten erwarten im Schnitt sogar nur eine Marge von gut 10 Prozent im Autogeschäft. Im Vorjahr lag sie noch bei knapp 15 Prozent. Dennoch dürfte der DAX-Konzern den Ausblick auf das Gesamtjahr (noch) bestätigen.

>>> Dienstag, 30. April 2024; 07:00


5. Bei Covestro steht die Nachfrage im Blick 

Ähnlich wie bei BASF werden Investoren auch bei Covestro nach Anzeichen für eine Belebung der Nachfrage suchen. Der Kunststoffhersteller gilt als eines derjenigen Chemieunternehmen, das besonders von einer besseren Auslastung seiner Anlagen profitieren würde. Auf der Hauptversammlung hatte Finanzchef Christian Baier die Anleger darauf eingestimmt, dass der Margendruck erst in der zweiten Jahreshälfte abnehmen wird. Die Jahresprognose kauft der Markt dem Unternehmen derzeit ab, der Konsens für das EBITDA liegt sogar leicht über dem Mittelpunkt der sehr breiten Spanne von 1 bis 1,6 Milliarden Euro. Sollte Covestro sich wider Erwarten zu seinen Gesprächen mit Übernahmeinteressenten Adnoc äußern, was bisher kategorisch abgelehnt wurde, dürften die Zahlen in den Hintergrund treten.

>>> Dienstag, 30. April 2024; 07:00


6. Volkswagen setzt auf zweites Halbjahr 

Nachdem in den vergangenen Jahren häufig Porsche eine schlechtere Entwicklung im Volumen- oder Nutzfahrzeuggeschäft im Volkswagen-Konzern kompensiert hat, hat sich das Blatt mittlerweile gedreht: Der Sportwagenhersteller wird - mindestens im ersten Quartal - wegen Kosten für neue Modelle einen signifikanten Margenrückgang verzeichnen. Dagegen hat Traton um die Marken Scania und MAN im ersten Quartal stark abgeschnitten. Im weiteren Jahresverlauf muss Porsche und auch Audi aber besser abschneiden, damit VW die Jahresziele erreichen kann. Im Fokus der Investoren wird bei Vorlage der Quartalszahlen zudem die im Umbau befindliche Kernmarke VW stehen. Gut möglich, dass das so oft kritisierte Volumengeschäft (Core) zum Jahresstart im Konzern am besten abgeschnitten hat.

>>> Dienstag, 30. April 2024; 07:30


7. Showdown zwischen Prosieben und Berlusconi 

Prosieben hat am Dienstag einen Thriller aus deutsch-italienischer Coproduktion zur besten Sendezeit im Programm. Großaktionär MFE-Mediaforeurope, der von der Familie Berlusconi kontrollierte Medienkonzern, will das Prosieben-Management über einen Beschluss der Hauptversammlung dazu verpflichten, die Aufspaltung des Konzerns vorzubereiten, um sich nur noch auf Unterhaltung zu konzentrieren. Außerdem will er den stellvertretenden Aufsichtsratschef durch einen eigenen Vertreter ersetzen. Mit einem Anteil von knapp 30 Prozent hat MFE in der HV großes Gewicht. Aber das Prosieben-Management weiß Aktionärsschützer und einflussreiche Stimmrechtsberatern hinter sich. Viel wird von dem mit knapp 12 Prozent beteiligten Investor PPF abhängen. Man darf gespannt sein, ob dieser Blockbuster ein Ende hat, mit dem alle zufrieden sind.

>>> Dienstag, 30. April 2024; 10:00


8. Deutsche Wirtschaft wächst im ersten Quartal leicht 

Die deutsche Wirtschaft dürfte im ersten Quartal leicht gewachsen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent gestiegen ist, nachdem es im vierten Quartal um 0,3 Prozent gesunken war. Hoffnungen auf einen BIP-Zuwachs macht vor allem der Anstieg der Produktion im produzierenden Sektor im Januar und Februar um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, woran der Bau mit einem Plus von 4,6 Prozent maßgeblichen Anteil hatte, die im Industrie im engeren Sinne mit einem Plus von nur 0,4 Prozent einen eher kleinen. Daten für März, wo zumindest beim Bau ein Rückschlag denkbar ist, kommen erst nach der ersten BIP-Veröffentlichung.

>>> Dienstag, 30.04.2024; 10:00


9. Euroraum-BIP steigt im ersten Quartal 

Die Wirtschaft des Euroraums dürfte im ersten Quartal gewachsen sein, nachdem es im vierten Quartal zu einer Stagnation gekommen war. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen ist. Die Erwartungen für den Euroraum dürften sich aber noch im Zuge der Veröffentlichung nationaler Daten ändern. Am Morgen des gleichen Tages kommen BIP-Veröffentlichungen aus Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien.

>>> Dienstag, 30.04.2024; 11:00


10. Euroraum-Inflationsdruck stagniert im April 

Der Inflationsdruck im Euroraum dürfte im April trotz gestiegener Energiepreise stagniert haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent gestiegen sind und um 2,4 (März: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Ausschlaggebend dürfte der Rückgang der Kernteuerung auf 2,7 (2,9) Prozent gewesen sein, der der stärkeren Teuerung bei Energie entgegenwirkte. Die Europäische Zentralbank (EZB) achtet derzeit vor allem auf die Entwicklung der Kernteuerung.

>>> Dienstag, 30.04.2024; 11:00

(Es folgt Teil 2 für Mittwoch bis Freitag)


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April 26, 2024 10:16 ET (14:16 GMT)