--Absatz von Elektroautos stagniert

--EY: Automarkt nach wie vor im Krisenmodus

--Autoproduktion steigt - weiter unter Vorkrisenniveau

(NEU: Aussagen EY, Produktionszahlen VDA)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Automarkt ist im April um knapp ein Fünftel gewachsen. Nach dem Rückgang im März stiegen die Pkw-Neuzulassungen um 19,8 Prozent auf 243.102 Fahrzeuge, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. Der Absatz von Elektroautos stagnierte. In den ersten vier Monaten stand branchenweit ein Plus von 12,4 Prozent auf 581.359 Autos zu Buche.

Begünstigt wurde der starke Anstieg von einem Kalendereffekt. Dieses Jahr standen drei Arbeitstage mehr zur Verfügung als im Vorjahr. Saisonal bereinigt betrug das Plus im vergangenen Monat laut der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY lediglich 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

"Der deutsche Neuwagenmarkt befindet sich trotz der auf den ersten Blick guten Entwicklung im April weiterhin im Krisenmodus", sagte EY-Partner Constantin M. Gall. Er verwies unter anderem auf die schwächelnde Konjunktur und weiterhin hohe Neuwagenpreise. Der Absatz habe im April 22 Prozent unter dem Niveau aus dem Vergleichsmonat des Jahres 2019 gelegen.

Nach Antrieben sanken die Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen leicht um 0,2 Prozent auf 29.668 Exemplare. Das Wachstum bei benzinbetriebenen Pkw betrug 18,6 Prozent auf 90.729 Einheiten. Auch bei Diesel-Neuwagen gab es ein kräftiges Plus von 28,2 Prozent auf 46.137 Stück.

"Wir sehen eine zunehmende Verunsicherung am Markt was den Hochlauf der Elektromobilität betrifft", sagte EY-Partner Gall. "Kunden zweifeln an den Perspektiven von Elektroautos, wenn auch die Politik nicht mehr bereit ist, diese Technologie zu fördern." Gleichzeitig gewinne die Diskussion um Technologieoffenheit und das EU-weite Verbrenner-Aus im Jahr 2035 an Fahrt.

Nach Marken wies Marktführer Volkswagen einen kräftigen Absatzsprung um 37,4 Prozent auf 50.739 Autos auf. Die Premiumtochter Audi verzeichnete ein kleines Plus von 4,7 Prozent auf 18.620 Fahrzeuge. Ungleich stärker legte mit einem Plus von gut 25 Prozent BMW zu auf 21.626 Autos. Mercedes setzte 22.557 Fahrzeuge ab, das waren 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Pkw-Produktion in Deutschland zog im April um 25 Prozent auf 399.500 Einheiten an, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. Seit Januar wurden in Deutschland 1,4 Millionen Pkw hergestellt, das waren 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2019 lag die Produktion in den ersten vier Monaten 15 Prozent unter dem damaligen Wert.

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May 06, 2024 07:34 ET (11:34 GMT)