Bern (awp) - Die Aktien der Swisscom werden am Donnerstag im frühen Handel verkauft. Der Telekom-Konzern hat zwar mehr Gewinn gemacht, jedoch etwas weniger umgesetzt als erwartet. Vor allem ausländische Investoren zeigen sich gemäss den Experten vorsichtig.

Um 09.45 Uhr fallen Swisscom um 2,56 Prozent auf 490,60 Franken. Demgegenüber steht ein um 0,12 Prozent höherer Gesamtmarkt (SMI).

Analysten zufolge hat sich das Unternehmen in den ersten drei Monaten dieses Jahres insgesamt wacker geschlagen. Christian Bader von der ZKB bezeichnet das Quartalsergebnis etwa als "moderat". Der Umsatz lag unter den Erwartungen, wobei die Verkäufe hierzulande rückläufig und in Italien höher als erwartet ausfielen. Die im Februar kommunizierten Jahresvorgaben wurden bestätigt.

Jedoch sei die Aktivierung von Eigenleistungen in der Gewinn- und Verlustrechnung um 38 Millionen Franken erhöht worden, so der Analyst. Auch die Investitionen stiegen an. Zudem habe sich der freie Cashflow zwar signifikant verbessert, liege aber immer noch deutlich unter den Erwartungen der ZKB.

Wie die UBS anmerkt, scheinen die Anleger in Bezug auf die Swisscom-Aktien gespalten. Schweizer Investoren werteten die italienische Übernahme etwa als positiv, während sich die ausländischen Investoren vorsichtiger zeigten.

Die britische Barclays begrüsst beispielsweise die rigorosen Sparbemühungen sowie den Ergebnisbeitrag der italienischen Tochter Fastweb. Der Druck auf die Umsatzentwicklung deute aber unmissverständlich auf einen intensiven Wettbewerb hin. Dies nicht nur im Firmenkunden-, sondern auch im Privatkundengeschäft.

Die Experten von Bernstein kommentieren zudem, dass der EBITDA bei Fastweb unter den Erwartungen lag. Sie rechnen insgesamt mit einer mehrheitlich neutralen Marktreaktion auf die Quartalszahlen.

Die Aktien der Swisscom hatten in den letzten Wochen einen eher schweren Stand. Längst scheint die kurzzeitige Euphorie rund um die milliardenschwere Übernahme von Vodafone Italia wieder verpufft. Wurden unmittelbar vor dem Dividendenabgang von Ende März in der Spitze Kurse von bis zu 560 Franken bezahlt, sind die Valoren mittlerweile wieder für weniger als 500 Franken zu haben.

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