Düsseldorf (Reuters) - Die IG Metall Küste spricht nach eigenen Angaben mit dem Finanzinvestor Carlyle über eine Mehrheitsübernahme an der Thyssenkrupp-Werftentochter Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS).

In der vergangenen Woche habe es ein erstes Gespräch der Begleitkommission aus Vertretern der IG Metall und der Standorte mit Carlyle gegeben, teilte die Gewerkschaft am Dienstag in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Newsletter mit. Beide Seiten seien sich einig, möglichst zügig eine Vereinbarung zu erzielen. Carlyle sei in einer vertieften Prüfung (Due Diligence) einer Mehrheitsbeteiligung an TKMS. Die Bundesregierung stehe vor einer Entscheidung, ob sie einen Staatseinstieg vorantreibt.

Die Gewerkschaft bekräftigte, einem Verkauf an einen Finanzinvestor nur zuzustimmen, wenn auch der Staat einsteigt, um den Marineschiffbau als Schlüsseltechnologie langfristig zu sichern. "Dafür gibt es zurzeit eine breite politische Unterstützung. Und so lassen sich die nationalen Akteure zusammenführen und eine europäische Konsolidierung vorantreiben." Die Gewerkschaft strebt nach eigenen Angaben einen Tarifvertrag mit Marine Systems und einen mit Thyssenkrupp an, in dem Arbeitsplätze, Standorte, Tarifverträge, Investitionen und die Mitbestimmung abgesichert werden. Carlyle solle diesen unterstützen.

"Der Prozess der Due Diligence läuft", bestätigte Thyssenkrupp. Die Mitbestimmung sei über eine Begleitkommission in diesen Prozess miteingebunden. Vom Wirtschaftsministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Für den Bund sollte die staatliche KFW[KFW.UL) eine Vorprüfung unternehmen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte angekündigt, einen Staatseinstieg bei dem U-Boot-Bauer prüfen zu lassen. Thyssenkrupp-Vorstandsmitglied Oliver Burkhard, der Chef von Marine Systems, hat immer wieder für einen Staatseinstieg geworben.

(Bericht von Tom Käckenhoff. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)