FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. DHL trotz Gewinnrückgängen im 1Q auf Kurs für Jahresziele 

DHL dürfte im Auftaktquartal überproportionale Gewinnrückgänge im Vergleich zum Umsatz verzeichnet haben, die Entwicklung aber in den einzelnen Segmenten sehr unterschiedlich ausfallen. Deutliche EBIT- und Margenrückgänge in fast allen Segmenten infolge von konjunkturbedingt geringeren Volumina und der Normalisierung bei den Frachtraten. Heraus sticht das kleinere Segment Post & Paket Deutschland mit einem geschätzt 30-prozentigen EBIT-Plus. Im Vorjahresquartal schwächten zunächst Streiks in der Tarifauseinandersetzung den Umsatz, dann der für die Post kostspielige Tarifabschluss die Gewinne. Auf Kurs für das Gesamtjahres-EBIT in der Spanne 6,0 bis 6,6 Milliarden dürfte der Konzern sein - der Konsens geht derzeit eher von dem unteren Rand bei 6,2 Milliarden Euro aus, also einem Rückgang zum Vorjahreswert von 6,3 Milliarden.

>>> Dienstag, 7. Mai 2024; 07:00


2. Bei Zalando Fortschritte bei der Profitabilität im 1Q 

Zalando dürfte umsatzseitig ein schwaches Auftaktquartal hingelegt, aber Fortschritte bei der Verbesserung der Profitabilität verzeichnet haben. Im Januar und Februar machte die kalte Witterung noch keine Lust auf neue Frühjahrsmode, und die Rabattaktionen saisonal zu Jahresbeginn dämpfen die Margen. Allerdings rechnet der Markt dank Kostendiziplin und Effizienzmaßnahmen mit operativ schwarzen Zahlen und Margen-Verbesserungen. Unter dem Strich dürfte der Online-Modehändler den Verlust reduziert haben. Die Ziele für 2024 dürfte der DAX-Konzern bestätigen. Der Fahrplan bis 2028 ist seit März klar, die Ziele sollen im Rahmen der neuen Strategie von jedem der beiden Geschäftssegmente B2B und B2C separat erreicht werden.

>>> Dienstag, 7. Mai 2024; 07:00


3. Heidelberg Materials mit schwachem Jahresstart erwartet 

Der Absatz in der Zement- und Baustoffbranche war zu Jahresbeginn aufgrund schwacher Nachfrage in Europa und ungünstiger Witterung in den USA rückläufig. Analysten erwarten deshalb bei Heidelberg Materials trotz Preiserhöhungen leicht schrumpfende Einnahmen und etwas schwächere Margen. Da das erste Quartal anteilig aber für weniger Geschäft steht als die folgenden Jahresviertel, sind aus Sicht des Marktes die vom DAX-Konzern ausgegebenen Jahresziele mit ihren höheren Kennziffern derzeit nicht in Gefahr. Auch rechnet man bei Jefferies damit, dass sinkende Energiekosten ab dem zweiten Quartal sich in Form von Margenverbesserungen zeigen werden.

>>> Dienstag, 7. Mai 2024; 07:00


4. Erneute Prognosesenkung bei Infineon Technologies droht 

Muss Infineon Technologies abermals seine Jahresprognose zusammenstreichen? Mehrere Analysten erwarten das, wenn der Chipkonzern seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vorlegt. Auch der aktuelle Marktkonsens sieht den Umsatz für 2024 eher am unteren Ende der Zielspanne. Für den DAX-Konzern wäre es die zweite Senkung in Folge: Erst Anfang Februar mussten die Münchner ihre zu optimistische Schätzung vom vergangenen November nach unten korrigieren. Zwischenzeitlich scheint sich die Halbleiternachfrage in einigen Branchen nicht gebessert zu haben. Wettbewerber STMicro hat seine Schätzung auch schon kassiert und gekürzt.

>>> Dienstag, 7. Mai 2024; 07:30


5. Deutscher Auftragseingang steigt im März 

Der Auftragseingang der deutschen Industrie dürfte im März etwas gestiegen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass sich die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent erhöht haben, nachdem sie im Februar um 0,2 Prozent zugelegt hatten, im Januar aber um 11,4 Prozent gesunken waren. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht die Daten zusammen mit denen zum Umsatz im verarbeitenden Gewerbe, die einen Hinweis auf die am nächsten Tag anstehenden Produktionszahlen geben werden.

>>> Dienstag, 07.05.2024; 08:00


6. Pharma-Geschäft von Fresenius nimmt Fahrt auf 

Das erste Quartal dürfte für Fresenius im Rahmen der Erwartungen verlaufen sein. Der Fokus auf die beiden Operating Companies Kabi und Helios macht sich für den Gesundheitskonzern ebenso bezahlt wie das harte Durchgreifen bei der kleinsten Sparte Vamed. Mit der Markteinführung des Biosimilars Tyenne in den USA hat das Pharma-Geschäft von Fresenius einen beachtlichen Schritt nach vorne gemacht. Die Prognose für das Gesamtjahr 2024 dürfte der DAX-Konzern bestätigen. Der Dialyse-Dienstleister Fresenius Medical Care AG (FMC) ist seit Dezember nicht mehr Teil des Fresenius-Konzernverbunds. Die rund 32-prozentige Beteiligung an dem MDAX-Konzern wird bei Fresenius seither nur noch at equity bilanziert.

>>> Mittwoch, 8. Mai 2024; 07:00


7. Siemens Energy operativ ausgeglichen erwartet 

Siemens Energy dürfte es auch im zweiten Quartal gelungen sein, die Verluste im von Qualitätsmängeln gebeutelten Windkraftgeschäft mit Gewinnen aus anderen Geschäftsfeldern auszugleichen. Analysten rechnen im Schnitt mit einem ausgeglichenen Ergebnis. In der Folge halten einzelne Beobachter gar eine Anhebung der Prognose für denkbar. Der maximal mögliche Verlust könnte eingegrenzt werden, glauben sie. Wichtiger noch ist aber die Frage, ob die Sanierung von Siemens Gamesa so voran kommt, wie versprochen. Nach dem jüngsten Vorfall in Norwegen, bei dem im April eine Windturbine ein tonnenschweres Rotorblatt verlor, scheint fraglich, ob schon in Kürze neue Bestellungen für zwei Turbinentypen wieder angenommen werden.

>>> Mittwoch, 8. Mai 2024; 07:00


8. Kann auch BMW dem schwachen Umfeld trotzen? 

Trotz des eher trüben Umfelds im Automarkt sollte auch BMW die abgelaufenen drei Monate mit relativ soliden Finanzkennzahlen abgeschlossen haben. Nach positiven Quartalszahlen des Konkurrenten Mercedes-Benz rechnen Analysten auch damit, dass der Münchener Premiumautohersteller eher das oberere Ende der Margenbandbreite für das Gesamtjahr erreichen sollte. Zwar dürfte BMW deutlich unter der EBIT-Rendite aus dem Vorjahr von 12 Prozent liegen. Angesichts des schärferen Wettbewerbs dürfte das aber niemanden überraschen. Von daher wäre es sicherlich auch positiv, wenn das Thema sinkende Restwerte, dass bei Audi im ersten Quartal zu einer hohen Belastung geführt hat, bei BMW kompensiert werden konnte. Zudem wäre alles andere als eine Bestätigung des Ausblicks für 2024 eine Überraschung.

>>> Mittwoch, 8. Mai 2024; 07:30


9. Deutsche Produktion sinkt im März 

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands dürfte im März nach zwei Anstiegen in Folge wieder gesunken sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Output von Industrie, Bau- und Energiewirtschaft gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent zurückgegangen ist. Im Februar war die Produktion um 2,1 Prozent gestiegen, was maßgeblich am Zuwachs im Bauhauptgewerbe um 7,9 Prozent lag. Da dieser Zuwachs maßgeblich witterungsbedingt war, rechnen viele Boebachter für März mit einem kräftigen Rückgang.

>>> Mittwoch, 08.05.2024; 08:00


10. Bank of England hält Leitzins konstant 

Bei der anstehenden Sitzung der Bank of England (BoE) steht die Kommunikation im Mittelpunkt, da allgemein damit gerechnet wird, dass der Leitzins von 5,25 Prozent nicht angetastet wird. Die Anleger warten gespannt, welche Aussage die BoE zum möglichen Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung machen wird. An den Märkten wird erwartet, dass die BoE ihren Leitzins im Sommer senken wird. Allerdings könnte die hartnäckig hohe Inflation in den USA dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machen. Die Preise haben sich Anfang 2024 in den USA beschleunigt, da die Amerikaner viel Geld ausgeben und der Arbeitsmarkt des Landes angespannt bleibt, was den eigenen Zinssenkungspfad der Federal Reserve in Frage stellt. Für die BoE würde eine Senkung der Leitzinsen vor der Fed das Risiko mit sich bringen, dass das Pfund geschwächt und die Importpreise in die Höhe getrieben werden, wodurch ein erneuter Anstieg der Verbraucherpreise droht. An den Terminmärkten ist jetzt nur noch eine erste Zinssenkung der BoE im September voll eingepreist, und die Chancen für eine zweite Senkung bis zum Jahresende werden als kaum höher als 50 Prozent eingeschätzt. Das ist weit entfernt von den sechs Zinssenkungen im Jahr 2024, von denen die Anleger zu Beginn dieses Jahres ausgegangen waren.

>>> Donnerstag, 09.05.2024; 13:00


Mitarbeit: Andreas Plecko, Olaf Ridder, Ulrike Dauer, Hans Bentzien

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DJG/kla

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May 06, 2024 00:00 ET (04:00 GMT)