Frankfurt (Reuters) - Das weggebrochene Corona-Geschäft und höhere Forschungskosten haben den Mainzer Biotechkonzern Biontech im ersten Quartal einen Verlust eingebrockt.

Von Januar bis März fiel ein Nettoverlust von 315 Millionen Euro an nach einem Gewinn von gut 502 Millionen vor Jahresfrist, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Biontech setzte nur nach 187,6 Millionen Euro um nach 1,27 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Vorstand geht allerdings davon aus, dass Biontech angesichts der saisonalen Nachfrage nach Covid-Impfstoffen etwa 90 Prozent seines Jahresumsatzes in den letzten Monaten 2024 erzielen wird. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern unverändert mit einem Umsatz von 2,5 bis 3,1 (2023: 3,8) Milliarden Euro.

Schon im vergangenen Jahr hatte Biontech den Nachfrageeinbruch bei Corona-Impfstoffen und das Pandemieende zu spüren bekommen, weshalb Umsatz und Gewinn deutlich nachgaben. Biontech konzentriert sich inzwischen auf die Entwicklung seiner Krebsmedikamente und will 2026 das erste Mittel auf den Markt bringen, wie die Mainzer bekräftigten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten kletterten im ersten Quartal um fast 52 Prozent auf 507,5 Millionen Euro.

"Wir haben das Jahr mit guten Fortschritten in unserer Onkologie-Pipeline eingeleitet. Wir haben den ersten Patienten in unserer zweiten zulassungsrelevanten Phase-3-Studie behandelt und wollen bis Ende des Jahres 2024 zehn oder mehr potenziell zulassungsrelevanten Studien in der Pipeline haben", sagte Finanzchef Jens Holstein. Insgesamt will Biontech in diesem Jahr unverändert 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgeben. Mit einem Finanzpolster von 16,9 Milliarden Euro sei der Konzern dafür gut aufgestellt, sagte Holstein. Das Unternehmen arbeitet auch an einem aktualisierten, variantenangepassten Covid-Vakzin, das zur Impfsaison 2024 auf den Markt gebracht werden soll.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)