FRANKFURT (awp international) - Der US-Dollar hat am Donnerstag sowohl zum Euro als auch zum Franken verlorenes Terrain gut gemacht. Dabei reagierte der Devisenmarkt mit zeitweise deutlichen Kurschwankungen auf Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA. Zudem hat ein Fed-Vertreter vor zu starken geldpolitischen Lockerungen gewarnt.

Am späten Nachmittag wird die Gemeinschaftswährung bei 1,0810 Dollar gehandelt und damit unter dem Niveau vom frühen Morgen bei 1,0837 Dollar. Nur zeitweise ist der Kurs bis auf ein Tageshoch bei 1,0888 Dollar gestiegen.

Zum Franken hat der Dollar die Schwelle von 88 Rappen, unter die er am Vortag gefallen war, wieder überwunden und kostet aktuell 0,8819 nach 0,8778 Franken am Morgen. Der Euro hat derweil auf 0,9534 von 0,9516 Franken im Frühgeschäft angezogen.

Am Morgen sorgten Stimmungsdaten aus der Wirtschaft der Eurozone zeitweise für Auftrieb bei Euro. Der Kurs stieg um mehr als einen halben Cent, nachdem bekannt geworden war, dass sich die Stimmung der Einkaufsmanager unerwartet deutlich verbessert hatte. Der entsprechende Index von S&P Global stieg im Februar um 1,0 Punkte auf 48,9 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit acht Monaten.

Am Nachmittag sorgten allerdings unerwartet starke US-Konjunkturdaten für Auftrieb beim Dollar. Der Euro geriet im Gegenzug unter Druck und gab seine frühen Kursgewinne wieder ab. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war unerwartet gefallen, was auf einen weiter robusten Arbeitsmarkt hindeutet.

Die US-Notenbank Fed berücksichtigt bei geldpolitischen Entscheidungen neben der Preisentwicklung auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Sie stemmt sich mit hohen Zinsen gegen die Teuerung, hat die Leitzinsen zuletzt aber unverändert gelassen. Nachdem die Inflation zuletzt wieder gesunken ist, wird im Lauf des Jahres mit Zinssenkungen gerechnet. Am Nachmittag warnte der Vizepräsident der US-Notenbank Fed, Philip Jefferson, allerdings vor einer zu starken Lockerung der Geldpolitik. Man müsse immer auch die Gefahr von zu starken Massnahmen als Antwort auf eine Verbesserung bei der Inflationsentwicklung im Auge behalten, sagte er.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85625 (0,85619) britische Pfund und 163,12 (162,12) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2023 Dollar gehandelt. Das waren etwa 2 Dollar weniger als am Vortag.

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