Ausblick: Mit einem Konsolidierungstag an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler für die Sitzung am Mittwoch. Von den Vorlagen kommen keine nennenswerten Impulse: In den USA traten die Indizes mehr oder weniger auf der Stelle, und in Asien geht es unter Führung von Tokio überwiegend leicht abwärts. Die Renditen ziehen wieder etwas an und der Euro bröckelt etwas ab. "Für den DAX wäre es nur gut, wenn er nicht gleich neue Allzeithochs macht, sondern noch unterhalb des Hochs konsolidiert", so ein Marktteilnehmer. Je länger die Konsolidierung dauere, desto trendbestätigender sei sie. "Schlecht wäre dagegen ein schneller Vorstoß auf neue Allzeithochs und dann ein Umkipper", sagt er. Auszuschließen seien Attacken auf der Oberseite allerdings nicht, da der europäische Markt zuletzt wieder zu Relativer Stärke angesetzt habe und eine hohe Eigendynamik zeige. "Die Berichtssaison spricht eher für Stockpicking mit uneinheitlichen Einzelwerten", so ein weiterer Marktteilnehmer. Am Mittwoch wird erneut eine Flut an Quartalszahlen über die Märkte hereinbrechen.

Rückblick: Gute Geschäftsberichte stützten. In London setzte der FTSE-100 seine Rally bereits mit neuen Allzeithochs fort, hier trieb die Zinssenkungsfantasie vor der Sitzung der Bank of England am Donnerstag. Eine Rally von 7,6 Prozent bei der UBS machte den Sektor der Finanzdienstleister mit einem Plus von 2,6 Prozent zum Tagesgewinner. Die Quartalszahlen haben die Analystenerwartungen auf breiter Front übertroffen. UBS ist zwar aus dem Bankensektor in den Sektor der Finanzdienstleister gewechselt, aber auch die Bankenwerte (+1,7%) profitierten. Unicredit legten nach ebenfalls starken Geschäftszahlen 3,6 Prozent zu. Geberit legten um 4,7 Prozent zu. Der Umsatz war im Startquartal weniger stark zurückgegangen als befürchtet, leicht positiv wurde zudem die EBITDA-Marge gewertet. Aber auch der Aktienrückkauf wurde positiv aufgenommen. Eine gute Margenentwicklung und ein starker Auftragseingang trieben Oerlikon um knapp 12 Prozent ins Plus. Remy Cointreau erholten sich nach langer Talfahrt um 6 Prozent. Die Entwicklung in China überraschte positiv. Im Fahrwasser zogen nun auch die Kurse von Campari, Pernod und Diageo an. Ferrari verloren 4,7 Prozent. Der Absatz stagniere, vielleicht deshalb die Gewinnmitnahmen, hieß es.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fest - Der DAX markierte den höchsten Stand seit knapp fünf Wochen, zum Allzeithoch fehlte nur noch knapp 1 Prozent. Im DAX ragten Infineon mit einem Plus von 12,9 Prozent heraus. Das Unternehmen hat zwar die Prognose erneut leicht gesenkt. Der niedrige Aktienkurs bietet laut Warburg dennoch eine Einstiegsgelegenheit, weil die schlechten Nachrichten nun ausgestanden seien. Zeitgrößter DAX-Gewinner waren Zalando (+8%). Das Bruttowarenvolumen und die Umsätze entsprächen den Erwartungen, aber das bereinigte EBIT habe sich im Jahresvergleich verbessert und sei besser als befürchtet ausgefallen, urteilte Baader. Siemens Healthineers fielen um 0,9 Prozent. Die Marge ist schwächer als erwartet ausgefallen. DHL hat mit ihren Quartalszahlen nicht restlos überzeugt. Der Kurs drehte schließlich um 0,4 Prozent ins Plus. Für eine klare positive Überraschung sorgte Schaeffler (+13,7%). Dagegen verloren FMC 5,5 Prozent. Der operative Gewinn ging zurück. Auch Jungheinrich gaben nach Zahlenausweis um 3,6 Prozent nach. Teamviewer brachen um 8,1 Prozent ein. Der Konzern hat die Prognosen der faktorierten Umsätze deutlich verfehlt. Salzgitter verloren 9,4 Prozent, nachdem der Stahlkonzern den Ausblick gesenkt hatte. Elmos Semiconductor stiegen nach guten Zahlen um 7,9 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Metro wurden im nachbörslichen Geschäft am Dienstag rund 2,0 Prozent niedriger gestellt. Das Unternehmen hat im zweiten Geschäftsquartal operativ weniger verdient und unter dem Strich den Verlust ausgeweitet. Der Umsatz stagnierte nominal, währungsbereinigt legte er leicht zu. Die Ziele für das Gesamtjahr 2023/24 per Ende September wurden bestätigt. Fresenius legten rund 3,0 Prozent zu. Der Konzern hat seinen Ausblick für 2024 angehoben. Grund hierfür sei ein ausgezeichnetes erstes Quartal sowie eine besser als erwartete operative Leistung.

USA - AKTIEN

Behauptet - Den Börsen ging nach drei Handelstagen in Folge mit Aufschlägen etwas die Puste aus. Die wieder entfachten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen in den USA liefen als Treiber langsam aus. Allerdings stützten die weiter etwas sinkenden Marktzinsen den Aktienmarkt. Für den Präsidenten der Federal Reserve von Minneapolis, Neel Kashkari, liefern das robuste Wirtschaftswachstum und die hartnäckige Inflation Argumente für eine Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus auf absehbare Zeit. Walt Disney (-9,5%) hat im zweiten Geschäftsquartal einen Gewinn oberhalb der Markterwartungen verbucht. Zudem hob Disney die Gewinnprognose für das Gesamtjahr an. Allerdings buchte der Konzern mehr als 2 Milliarden Dollar an Kosten für Goodwill-Wertminderungen im Zusammenhang mit Star India und seinen linearen Unterhaltungsnetzen, so dass im Quartal unbereinigt ein Verlust entstand. Apple (+0,4%) hat offenbar an einem eigenen Chip gearbeitet, auf dem Software für künstliche Intelligenz in Servern von Rechenzentren laufen soll. Zudem wurden neue Produkte vorgestellt, u.a. ein neues iPad. Der Absatz von Tesla (-3,8%) in China ist im April trotz der Erholung des Gesamtmarktes gesunken. Beyond (-24,5%) hat einen höheren Verlust als ohnehin befürchtet in der ersten Periode eingefahren. Microchip Technology büßten nach einem schwachen Ausblick 1,8 Prozent ein.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,82         -0,4        4,83           40,4 
5 Jahre                  4,46         -2,9        4,49           46,5 
7 Jahre                  4,45         -2,9        4,48           48,4 
10 Jahre                 4,45         -3,2        4,49           57,4 
30 Jahre                 4,60         -3,9        4,64           62,7 
 

Am Anleihemarkt gaben die Renditen noch etwas weiter nach. Der Markt spiele weiterhin das Thema Zinssenkung, hieß es im Handel. Zudem waren US-Anleihen wegen der zum Teil wieder gestiegenen geopolitischen Risiken vor allem aufgrund des Nahostkonflikts als vermeintlich sicherer Hafen gesucht.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0739        -0,2%     1,0756         1,0778   -2,8% 
EUR/JPY           166,70        +0,2%     166,30         166,45   +7,1% 
EUR/CHF           0,9764        -0,1%     0,9770         0,9773   +5,2% 
EUR/GBP           0,8601        +0,0%     0,8598         0,8590   -0,9% 
USD/JPY           155,23        +0,4%     154,61         154,43  +10,2% 
GBP/USD           1,2486        -0,2%     1,2510         1,2548   -1,9% 
USD/CNH           7,2309        +0,1%     7,2255         7,2229   +1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        62.635,96        -0,8%  63.115,77      63.806,69  +43,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar trotz sinkender Marktzinsen etwas fester. Der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent. Die niedrige Volatilität in einer datenarmen Woche fördere Zinsdifferenzgeschäfte zugunsten des Greenbacks, hieß es bei der ING. Der Dollar liefere den höchsten kurzfristigen Einlagenzins unter den G10-Währungen.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          77,93        78,38      -0,6%          -0,45   +7,5% 
Brent/ICE          82,69        83,16      -0,6%          -0,47   +8,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise notierten nach den Vortagesaufschlägen wenig verändert. Zuletzt sorgten vor allem die Entwicklungen im Nahostkonflikt für Preis-Bewegungen in die eine oder andere Richtung.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.318,87     2.314,10      +0,2%          +4,77  +12,4% 
Silber (Spot)      27,35        27,30      +0,2%          +0,05  +15,0% 
Platin (Spot)     978,15       980,50      -0,2%          -2,35   -1,4% 
Kupfer-Future       4,59         4,63      -0,7%          -0,03  +17,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis zeigte sich nach den deutlichen Vortagesaufschlägen gestützt von den sinkenden Marktzinsen etwas leichter. Der Preis für die Feinunze gab um 0,3 Prozent nach.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

GELDPOLITIK EZB

Die EZB müsste nach Aussage von Ratsmitglied Joachim Nagel ihre Geldpolitik straffen, wenn die Inflation durch Angebotseffekte auf über 2 Prozent zu steigen drohen sollte. Nagel sagte bei der Frühjahrskonferenz der Bundesbank, geopolitische Spannungen, die demografische Alterung und der Klimawandel beziehungsweise die zu seiner Bremsung ergriffenen Maßnahmen könnten die Inflation treiben, und dann müsste die EZB entsprechend ihrem Mandat reagieren.

GELDPOLITIK USA

Das robuste Wirtschaftswachstum und die hartnäckige Inflation liefern laut dem Präsidenten der Federal Reserve von Minneapolis, Neel Kashkari, Argumente für eine Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus auf absehbare Zeit.

INNENPOLITIK DEUTSCHLAND

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bestätigt, dass die Bundesregierung das Rentenpaket beschließen wird.

FRESENIUS

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May 08, 2024 01:32 ET (05:32 GMT)